Peter Joppich hat das Viertelfinale knapp verpasst. Der 33-jährige Florettspezialist verlor gegen Team-Olympiasieger Giorgio Avola aus Italien 13:15 und bleibt damit ohne olympische Einzelmedaille. 2012 hatte Joppich mit der deutschen Mannschaft Bronze gewonnen. Im ersten Gefecht hatte er den Franzosen Enzo Lefort mit 15:13 bezwungen.
Long holt mit Weltrekord erstes Gewichtheber-Gold für China
Long Qingquan hat mit einem Weltrekord Chinas erste Goldmedaille im Gewichtheben gewonnen. Der 25-Jährige siegte in der Klasse bis 56 kg mit einem Zweikampfwert von 307 kg (137 kg Reißen+170 kg Stoßen) und verbesserte die 16 Jahre alte Bestmarke des Türken Halil Mutlu um zwei Kilogramm.
Turn-Held Toba bekommt keinen Heimflug
Der deutsche Turner Andreas Toba kann trotz seiner schweren Verletzung am Kreuzband noch nicht nach Deutschland zurückkehren. In den Fliegern in Richtung Heimat herrscht aktuell Platzmangel. Das Problem: Toba benötigt aufgrund seines verletzten Knies mindestens einen Business-Class-Sitz. Wie Delegationsleiter Sven Karg der "Bild" mitteilte, seien diese gegenwärtig aber rar.
Pfeifer verlängert Pleitenserie der Boxer
Vierter Kampf - vierte Niederlage: Die deutschen Boxer haben beim olympischen Turnier in Rio weiter das Nachsehen. Superschwergewichtler Erik Pfeifer verlor in seinem Auftaktkampf gegen Clayton Laurent Jr. von den Amerikanischen Jungferninseln in der Klasse ab 91 Kilogramm mit 1:2 nach Punkten.
Zuvor waren bereits Schwergewichtler David Graf, Weltergewichtler Arajik Maturjan und Halbschwergewichtler Serge Michel in der ersten Runde gescheitert.
Wettkampftag der Ruderer abgesagt
Der Wettkampftag der Ruderer ist wegen starken Windes abgesagt worden. Das gab der Weltverband FISA bekannt. Wie der Zeitplan in den kommenden Tagen aussehen wird, wird bei einem Meeting der FISA und den Teammanagern besprochen.
Am Mittwoch sollten unter anderem die Finals im Männer- und Frauen-Doppelvierer ausgetragen werden. In beiden Bootsklassen rechnet sich der Deutsche Ruderverband (DRV) Medaillenchancen aus.
Regen: Kerber-Match verschoben - Siegemund auf "Standby"
Geduldsprobe für Angelique Kerber: Das Viertelfinale der Medaillenhoffnung beim olympischen Tennisturnier gegen die Britin Johanna Konta ist um einen Tag auf Donnerstag verschoben worden. Grund dafür sind die Regenfälle in Rio de Janeiro, die den Spielplan am Mittwoch kräftig durcheinanderwirbelten.
Das Viertelfinale von Laura Siegemund gegen Monica Puig aus Puerto Rico sollte allerdings noch stattfinden, da eine leichte Wetterbesserung prognostiziert wurde.
Das deutsche Team um Australian-Open-Siegerin Kerber vertrieb sich in den Katakomben der Arena die Zeit mit dem Spiel "Stadt, Land, Fluss". Bis zum Mittwochnachmittag konnte auf der für rund 50 Millionen Euro neu errichteten Anlage im Park von Barra da Tijuca überhaupt nicht gespielt
Radsprinter Niederlag reist ab
Max Niederlag fällt auch für den Sprint bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben aus und tritt vorzeitig die Heimreise an. Niederlag laboriert an einem grippalen Infekt und konnte in Rio kaum trainieren. Er war ursprünglich für den Teamsprint vorgesehen, dafür soll nun Maximilian Levy fahren.
Leichte Hoffnung bestand noch auf einen Einsatz im Sprint, aber auch diese zerschlug sich. Fraglich ist noch, wer den zweiten Platz im Sprint neben Levy einnehmen wird. Keirin-Weltmeister Joachim Eilers oder Teamsprint-Anfahrer Rene Enders stünden zur Auswahl. Für Niederlag sollten es die ersten Olympischen Spiele seiner Karriere sein.

Gruppenführung weg: Hockey-Männer mit Last-Minute-Ausgleich gegen Argentinien
Schwache Schiedsrichter und starke Gauchos haben den Siegeszug der deutschen Hockey-Männer bei Olympia in Rio vorerst gestoppt. Die bereits fürs Viertelfinale qualifizierte Mannschaft von Bundestrainer Valentin Altenburg kam gegen Argentinien nicht über ein 4:4 (3:2) hinaus. Damit verlor Deutschland die Führung der Gruppe B an Erzrivale Niederlande, den nächsten Gegner am Freitag.
Abwehrspieler Mathias Müller rettete dem Champion mit seinem Treffer 8,9 Sekunden vor Schluss zumindest das Unentschieden. In einer umkämpften Partie mit einigen umstrittenen Entscheidungen der Unparteiischen hatten zuvor Timm Herzbruch (15.), Christopher Wesley (24.) und Mats Grambusch (28.) zum zwischenzeitlichen 3:1 getroffen. Für Argentinien waren Lucas Vila (4.), Pedro Ibarra (29.), Gonzale Peillat (48.) und Matias Rey (57.) erfolgreich.
Nach den Erfolgen gegen Kanada (6:2), Indien (2:1) und Irland (3:2) war es das erste Remis im vierten Spiel. Am Freitag geht es für die Olympiasieger von Peking 2008 und London 2012 auf ihrem Weg zum erhofften Gold-Hattrick gegen Oranje um den Gruppensieg. Dabei muss die deutsche Mannschaft gewinnen.
Kapitän Moritz Fürste diskutierte nach dem Halbzeitpfiff vehement mit den Schiedsrichtern. Gleich dreimal wurden die Unparteiischen per Videobeweis korrigiert - im zweiten Durchgang wurde es zunehmend hitziger. Deutschland zeigte sein Kämpferherz, doch auch Argentinien gab nie auf. Als die DHB-Männer schon wie der Verlierer aussahen, traf Müller doch noch nach einer Strafecke.
Segeln: Wilhelm holt ersten deutschen Tagessieg
RS:X-Surfer Toni Wilhelm hat mit einem bärenstarken siebten Rennen den ersten Tagessieg für das deutsche Segelteam geholt. Bei traumhaften Windbedingungen wahrte der 33-jährige, der in Lausanne in der Schweiz wohnt, damit zunächst seine Chancen auf eine Medaille.
Nach einem Top-Start lag er nach einer Runde vorne, musste aber zwischendurch den Briten Nick Dempsey passieren lassen. In einem fulminanten Schlussspurt glitt Wilhelm jedoch wieder an dem gesamtführenden Silbermedaillengewinner von 2012 vorbei und schob sich auf Gesamtrang sechs vor. Es stehen im Anschluss noch die Rennen acht und neun der Surfer auf dem Programm.
Schießerei in Rio de Janeiro: Polizist erliegt seinen Verletzungen
Ein Polizist ist in der Olympiastadt Rio de Janeiro gestorben, nachdem seine Einheit im berüchtigten Favelakomplex Maré unter Beschuss geraten war. Brasiliens Justizminister Alexandre de Moraes bestätigte den Tod des Mannes in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) auf seiner offiziellen Facebook-Seite. Der Polizist war mit zwei Kollegen, die leichte Verletzungen erlitten, bereits am Mittwoch im Auto am Zugang der Favela beschossen worden.
Die Lage dort ist seit Wochen angespannt, immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Drogenbanden und Polizei. Insgesamt sind zum Schutz der Olympischen Spiele in Brasilien 85 000 Sicherheitskräfte im Einsatz, darunter 38 000 Soldaten. Der Maré-Komplex liegt im Norden, rund neun Kilometer vom internationalen Flughafen Rio de Janeiros entfernt.

Bahnrad: Vogel und Welte im Sprint-Achtelfinale
Kristina Vogel hat sich von ihrer Enttäuschung im olympischen Keirin-Rennen einigermaßen erholt. Die 25-Jährige belegte zunächst in der Qualifikation für das Sprint-Turnier in Rio de Janeiro über 200 Meter mit fliegendem Start nur den sechsten Rang, setzte sich in der ersten Runde aber gegen die Niederländerin Laurine van Riessen durch und steht am Montag (ab 10 Uhr OZ/15 Uhr MESZ) im Achtelfinale.
Vogel war nicht ganz zufrieden. "Ich hätte mich gerne besser positioniert, aber es ist alles sehr dicht beisammen", sagte die zweimalige Sprint-Weltmeisterin. Sie trifft nun auf die Neuseeländerin Natasha Hansen, erneut eine machbare Aufgabe.
Miriam Welte, die mit Vogel am Freitag Teamsprint-Bronze gewonnen hatte, verlor in der ersten Runde gegen Weltmeisterin Zhong Tianshi aus China. Die 29-jährige Pfälzerin gewann allerdings anschließend ihren Hoffnungslauf und zog ebenfalls ins Achtelfinale ein. Die Medaillen im Sprint-Turnier der Frauen werden am Dienstag vergeben.
Herrenhockey-Weltmeister Australien scheidet im Viertelfinale aus
Der amtierende Herrenhockey-Weltmeister und Weltranglistenerste Australien ist bei den Olympischen Spielen im Viertelfinale gescheitert. Der Top-Favorit verlor am Sonntagabend (Ortszeit) in Rio de Janeiro mit 0:4 (0:2) gegen die Niederlande.
Billy Bakker (1. Minute), Bob de Voogd (28.), Valentin Verga (33.) und Mink van der Weerden (49.) erzielten die Tore für die Nummer zwei der Welt. Im Halbfinale am Dienstag trifft der Europameister nun auf Belgien, das sich zuvor mit 3:1 (0:1) gegen Rekord-Olympiasieger Indien durchsetzte. Ebenfalls in der Runde der besten Vier steht Argentinien nach seinem 2:1-Sieg gegen Spanien.
Das deutsche Team bestreitet sein Viertelfinale in der Nacht auf Montag (01.30 Uhr MESZ) gegen Neuseeland. Halbfinalgegner wäre der Panamerika-Meister. Das Vorrundenspiel zwischen beiden endete 4:4.
Bahnrad: Kluge im Omnium zur Hälfte auf Rang vier
Medaillenanwärter Roger Kluge ist bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nach der Hälfte des Bahnrad-Mehrkampfs Omnium gut unterwegs. Nach einem starken Start in den ersten beiden Disziplinen wurde der Lausitzer im Ausscheidungsrennen zwar nur Zwölfter. In der Gesamtwertung liegt der Vize-Weltmeister als Vierter aber in Schlagdistanz zum Podium. Es führt der Franzose Thomas Boudat.
Kluge hat seine stärkste Disziplin am Montag zum Abschluss im entscheidenden Punktefahren über 40 Kilometer (17.23 Uhr OZ/22.23 Uhr MESZ). Zuvor stehen das 1000-Meter-Zeitfahren (10.21 Uhr OZ/15.21 Uhr MESZ) sowie ein Sprint über 250 Meter mit fliegendem Start (16.00 Uhr OZ/21.00 Uhr MESZ) an.
Murray gewinnt zum zweiten Mal olympisches Gold
Der britische Tennisstar Andy Murray hat zum zweiten Mal nach den Spielen von London 2012 olympisches Gold gewonnen. Der zweimalige Wimbledonsieger setzte sich im Finale von Rio gegen den Argentinier Juan Martin del Potro nach 4:02 Stunden mit 7:5, 4:6, 6:2, 7:5 durch.
Murray wiederholte damit als erster Tennisprofi der Olympia-Geschichte seinen Einzel-Triumph. Bronze ging an den Kei Nishikori (Japan), der Rafael Nadal (Spanien) 6:2, 6:7 (1:7), 6:3 bezwang.
Dustin Brown (Winsen/Aller) hatte in der ersten Runde verletzt aufgegeben, Jan-Lennard Struff (Warstein) verlor sein Auftaktspiel. Philipp Kohlschreiber (Augsburg) trat wegen einer Stressfraktur im Fuß zu seiner Zweitrundenpartie nicht an.

Tischtennis-Frauen holen erste Medaille: Gold-Chance im Endspiel
In einem Tischtennis-Krimi haben Deutschlands Damen ihre erste Medaille geholt. Nach dem dramatischen 3:2 im Halbfinale des Teamwettbewerbs gegen Japan hat die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp Silber bereits sicher. Im Endspiel gegen China oder Singapur am Dienstag greift das Team aus Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona nun sogar nach Gold. Und auch die Herren haben nach dem Halbfinaleinzug eine gute Medaillen-Chance.
In der Runde der letzten Vier gegen die an Nummer zwei gesetzten Japanerinnen schlugen sich die Deutschen bravourös und kämpften den Vize-Weltmeister schließlich in knapp vier Stunden nieder. Solja besiegte in ihrem ersten Einzel die 15 Jahre alte Mima Ito in einem Fünfsatz-Krimi, als sie ihren zweiten Matchball verwandelte.
Ying verlor das zweite Einzel trotz einer 2:0-Satzführung noch gegen Japans Nummer eins Kasumi Ishikawa. Das Doppel ging erneut über fünf Sätze, bis Solja und Xiaona den zweiten Punkt für Deutschland einfahren konnten. Xiaona war gegen Ishikawa chancenlos, Ying holte gegen die Weltranglisten-Achte Ai Fukuhara mit 3:2-Sätzen den entscheidenden Punkt. Dabei protestierten die Japanerinnen nach dem verwandelten Matchball, weil der Ball von Ying an die Kante des Tisches prallte. Nach einigen bangen Sekunden durfte das deutsche Team aber jubeln.
Für die deutschen Tischtennis-Frauen ist es die erste Olympia-Medaille überhaupt. 2012 in London war die Mannschaft noch im Viertelfinale an Japan gescheitert. Im Einzel in Rio war Ying im Viertelfinale ausgeschieden, Solja in Runde eins.